Verkehrssanierung Baden: Baubeginn 1957

Konsequenterweise muss man erwähnen, dass die Verkehrssanierung nur zu einem kleinen Teil die Eisenbahn betraf, sie war jedoch zwingend damit verbunden, respektive ging von ihr aus, da der zunehmende Bahnverkehr den Schulhausplatz und die Bruggerstrasse mit ihren Barrieren immer öfter blockierte.
Daher musste ein neues Verkehrskonzept darauf basieren, die Eisenbahn so zu verlegen, dass sie diese Verkehrsadern nicht mehr durchqueren sollte.
Neben baulichen und geologischen Problemen waren in diesem dicht besiedelten Gebiet auch umfangreiche Landerwerbsfragen zu lösen. Eine stattliche Anzahl Häuser auf beiden Seiten des Schlossberges fielen der neuen Bahnlinie zum Opfer:

(Foto: Walter Müller, Archiv V.u. W.Scherer, Baden)

So z.B. im Bild oben die ehemalige Liegenschaft der Buchdruckerei AG.In der unteren Bildmitte sieht man den Ausgang des neuen Eisenbahntunnels. Die darüber hinwegführende Bruggerstrasse ist noch nicht im Bau. (Hingegen wird der –noch nicht sichtbare, links des Tunnels angefügte Dreiecksbau oder Dreispitz–jetzt wieder abgebrochen)

1957 begannen die Arbeiten am Tunnelbau im Kreuzliberg und bald darauf auch im Schlossberg. An beiden Orten stiess man auf lästige Schwierigkeiten:
• Im Bereich Kreuzliberg war dies vor allem die kiesige Bodenbeschaffenheit des Molassefelses, welche umfangreiche Schutzmassnahmen erforderte. Um die Arbeiter vor Unfallgefahr zu schützen und die Möglichkeit von Nachbrüchen zu vermeiden, musste das ganze Gewölbe mit Stahlbögen abgestützt werden, was auch die Kosten anhob.
• Im Schlossberg war die Felsqualität zwar gut, jedoch hatte man hier das Problem, die umliegenden Gebäude von den Erschütterungen nicht zu stark in Mitleidenschaft zu ziehen und musste die Sprengladungen erheblich reduzieren.
Es wurde sogar versucht, den Fels mit dem schwersten in der Schweiz verwendeten Bulldozer aufzureissen, was jedoch misslang.